Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer will Familien noch stärker finanziell unterstützen.

„Was Familien derzeit leisten, ist enorm und hat meinen vollen Respekt“, sagte sie in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung. Ob das die Betreuung von Kleinkindern sei oder die Organisation des Homeschoolings. Daher soll der Anspruch auf Lohnfortzahlung verlängert werden. Wer in der Corona-Krise wegen der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten kann, bekommt bisher für sechs Wochen 67 Prozent des Nettoeinkommens. „Das war und bleibt notwendig“, betonte Kramp-Karrenbauer. „Ich will deshalb, dass wir diese Hilfe im Rahmen des Konjunkturpaktes bis zum Ende des Jahres fortsetzen und darüber hinaus auch die Bezugsdauer von sechs auf zehn Wochen erhöhen.“

Besorgt zeigte sich die CDU-Vorsitzende über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gleichberechtigung in Deutschland. „Wenn es hart auf hart kommt, lastet meist mehr Druck auf Frauen.“ Es dürfe daher nicht sein, „dass Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung dadurch nun Nachteile haben“, forderte Kramp-Karrenbauer.

Steuererhöhung zur Finanzierung der Corona-Folgen hat Annegret Kramp-Karrenbauer ausgeschlossen: „Ich sehe nicht, wie Steuererhöhungen dazu beitragen könnten, dass Betriebe investieren und Menschen Geld ausgeben.“ Beides sei aber wichtig, damit die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme. „Volle Einkaufstüten, Schlangen an der Kaufhauskasse und besetzte Tische in Restaurants können auch schöne Bilder sein", unterstrich sie, allerdings natürlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.

Mit Blick auf die aktuelle Debatte zur Grundrente betonte sie: „Die CDU steht zur Grundrente." Menschen, die ihr Leben lang für niedrige Löhne gearbeitet haben, müssen mehr haben, als wenn sie nicht gearbeitet haben. Es sei jetzt aber die Aufgabe von Arbeitsminister Hubertus Heil „die offenen Fragen zur Finanzierung und zur Bedarfsfeststellung wie vereinbart zu beantworten“.

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